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Nur ein kleiner Hinweis: wir haben die Fachinhalte der Lerneinheit Content Creation gewählt, die am wenigstens Links ins unternehmensinterne Netzwerk enthalten, damit Ihr Lesefluss möglichst ungestört bleibt. Im Wiki des Kurses sind die Inhalte jeweils auf einzelnen Unterseiten eingestellt.
Thema der Lerneinheit | Was bedeutet Content Management im Community LifeCycle? | Die Kunst des Schreibens | Nach attraktiven Inhalten recherchieren | Pflegen und kuratieren Sie Inhalte | Wochenaufgabe
Thema der Lerneinheit
Bereits vor Aufkommen des Web 2.0 wurde erkannt, dass sich die Contentproduktion für digitale Inhalte = klassische Websites nicht unerheblich von derjenigen für Printmedien unterschied. In Veranstaltungen wie “Schreiben für das Internet” ging es allerdings primär um Texte
Reden wir heute von Content Produktion, dann umfasst der Begriff jede Form digitalen Contents wie Text, Audio, Video, Visualisierungen und mehr.
Neben Relationship & Engagement dokumentiert auch Content Creation den Wandel (Change) in Kommunikation und Beziehung der Mitglieder untereinander bis hin z. B. zu neuen Ansprüchen an Marketing für die Community.
Die “Sprache in digitalen Zeiten” unterscheidet sich erheblich von herkömmlich geschriebenem Content, und dies auch in Unternehmenszusammenhängen. Als Community Manager sind Sie nicht nur gefordert, zeitgemäßen Content zu erstellen, sondern auch, relevante Inhalte aus der Vielzahl möglicher Quellen zu ermitteln und adäquat aufzubereiten.
Das Thema der Lerneinheit ist, dass Sie sich auf diesen “kommunikativen Change” einlassen und Content für die Commu nity Mitglieder in einer Art und Weise bereitstellen, die motivierend und zugleich beispielgebend für die Content Produktion der Mitglieder ist. Ihre Bei träge müssen die Community gemäß der Strategie voranbringen und Sie müssen eine kommunikativ erfri schende Beziehungsebene schaffen.
Ihre Stichworte für diese Lerneinheit sind:
- Schreiben
- Recherchieren
- Filtern und Aggregieren
- Produzieren
Was bedeutet Content Management im Community LifeCycle?
Haben Sie bei dem Begriff Content Management ein sog. CMS = Content Managementsystem vor Augen? Wenn ja, dann müssen Sie flugs Ihre Blickrichtung ändern. Denn Content Management im Community LifeCycle hat eine gänzlich andere Bedeutung.
Es umfasst das
- Recherchieren,
- Filtern und Aggregieren,
- Produzieren und
- Pflegen und Kuratieren
digitaler Inhalte.
Betrachten wir das Content Management der Community im Zyklus des LifeCycle, dann begegnen wir als erster Aufgabe des Community Managers der Recherche von Fachinhalten, aber auch der Recherche motivierender Inhalte wie z. B. eines geeigneten Videos. Selbstverständlich ist, dass auch die Aufbereitung Ihrer Fachinhalte motivierend sein muss, doch dazu später.
Für das Folgende ist diese generelle Regel ausschlaggebend: alle Inhalte, ob recherchiert oder selbst produziert, müssen sich am Community Ziel orientieren und ihren Beitrag zur Erreichung des Zieles leisten. Eine Selbstverständlichkeit, werden Sie jetzt denken, aber haben Sie bei dieser spontanen Reaktion auch bedacht, dass Zufriedenheit und Motivation der Mitglieder ebenso zu den Zielen gehören wie das in der Strategie definierte Ziel? Was bedeutet dies?
Content ist primär fachbezogen zu verstehen, die Interessen und Themen der Mitglieder müssen Sie aber ebenfalls stets berücksichtigen und darauf eingehen. Dies bedeutet für Sie eine besondere Herausforderung, die Sie mit einem Orchester vergleichen können: als Dirigent sind Sie für den “vollendeten Hörgenuss” verantwortlich, lassen Improvisationen der Musizierenden durchaus zu, führen aber stets auf das musikalische Grundthema zurück. Damit Sie diese Herausforderung annehmen können, haben wir Ihnen im folgenden Leitfragen und -tipps zusammengestellt.
Die Kunst des Schreibens – Talent oder lernbar und woher die Ideen für den eigenen Content nehmen?
Sie haben sich in den vorherigen Phasen des LifeCycle bereits intensiv mit Inhalten beschäftigt, denn Gedanken zu Ziel der Community, zu attraktiven Maßnahmen bis hin zum Schnüren des Onboarding-Paketes bedingen diese Auseinandersetzung. Mit dem Launch jedoch sind Sie gefordert, dass Inhalte definitiv in der Community zu finden sind. Idee und Strategieplan reichen nicht mehr, jetzt muss, wie es so schön heißt, die “Butter bei die Fische” oder: der Content in die Community.
Und nein, wir führen Sie jetzt nicht in ein Kreativseminar zum Schreiben ein, denn Sie wechseln ja nicht Ihren Beruf, sondern schreiben “nur” Ihren Inhalt, bereiten den anderer auf etc. Wie sagte schon Lessing (1729 – 1781): “Schreibe so, wie Du redest, so schreibst Du schön.” Anders formuliert: Finden Sie Ihren eigenen Schreibstil, was neben Lessings Aussage auch mit der Fähigkeit zu tun hat, Kompliziertes einfach zu sagen und das Unwesentliche wegzulassen.
Auch bei Bosch gibt es Empfehlungen für Do ´s and Dont ´s und für die Authentizität (Tutorial 14 Reverse Mentoring “Writing articles authentically”) im Online-Schreibstil.
Diese Fähigkeiten machen aber noch nicht alles aus, was heute von denjenigen, die in den sozialen Medien publizieren, erwartet wird. Ein neues Berufsbild des Social Media Redakteurs scheint sich bereits abzuzeichnen. Hieran interessiert uns diese Aussage von J. R.:
“Der Social Media Redakteur ist Texter und Koordinator. Sein Ziel ist es, eine bestmögliche Kommunikation zwischen Unternehmen und potenziellen Kunden via sozialer Netzwerke herzustellen. Hierfür wird die Leserschaft mit spannenden Themen, lukrativen Aktionen und Gewinnspielen versorgt. Informationen können in Form von Postings, Bildern und Videos veröffentlicht werden, um der Leserschaft Einblick in den Firmenalltag zu gewähren. Dem Publikum wird das Gefühl von Transparenz vermittelt.”
Eine nicht nur nett aufbereitete (= gutes Contentbeispiel), sondern auch amüsant interessante Infografik bietet “The Six Insider Secrets Of Contagious Content“.
Sie sollten hineinschauen, es lohnt sich.
Dass Sie fachliche Themen der Community zuführen können, versteht sich von selbst, doch woher erhalten Sie Anregungen für weitere Themen? Hierzu hat sich bereits Richard Millington Gedanken gemacht, an denen er uns teilhaben lässt: “20 Fantastic Content Ideas For Your Online Community”
Nach attraktiven Inhalten recherchieren
Die Recherche nach attraktiven Inhalten besonders für den Launch ist aufwändig und erfordert Zeit, die es einzuplanen gilt. Aber: die Recherche muss gemacht werden. Es empfiehlt sich, dass Sie mit der unternehmensinternen Recherche beginnen und Content ermitteln, der sich am Ziel, den Schwerpunkten der Community und den Interessen der Zielgruppe Ihrer Community orientiert. Unternehmensintern bedeutet Recherche nach Einzelpersonen, von denen Sie wissen, dass diese bereits gute Inhalte erstellt haben (Präsentationen) über Intranet, Enterprise Social Network oder andere Kanäle, auch außerhalb des Unternehmens. Zögern Sie nicht, auch andere Community Manager anzusprechen, sollten Sie über Ihre Tag-Suche Nützliches in einer anderen Community ermitteln.
Ihr zweiter Recherche-Schritt führt Sie ins Internet. Wenn Sie Ihre Google-Suche präzisieren wollen, nutzen Sie den “Mehr-Button”, der Sie gezielt auch zu Videos, Büchern, sogar Patenten führt. Schauen Sie sich auch nach themenverwandten Communities im Internet um, da dort oftmals weitere attraktive Inhalte bereit stehen, die in der regulären Google-Suche nicht unbedingt ausgewiesen werden. Wenn Sie Mitglied einer Community im Internet sind, bietet es sich auch an, einmal die dortigen Mitglieder nach Inhalten, die Sie suchen, zu fragen. Bewährt hat sich auch, mit einem Hashtag Twitter zu durchsuchen.
Bei der Recherche von Inhalten sollten Sie gleichzeitig Urheberrecht und Copyright-Bestimmungen prüfen. Denn Inhalte, die Sie gar nicht verwenden dürfen, scheiden sofort aus. Wir bieten Ihnen hier den Link zum Wikipediabeitrag Urheberrecht an, betonen aber, dass dieser Artikel sehr umfangreich ist und schon fast juristische Kenntnisse voraussetzt. Unser Tipp: zum Nachschlagen, aber nicht zum Lesen. Merken Sie sich diesen gewichtigen Link als Post-It mit der Aufschrift “Vorsicht bei Urheberrecht und Copyright”.
Generelle Faustregel für Sie: verwenden Sie nichts, das nicht Ihnen gehört!
Unternehmensintern wenden wir in der Regel keine Copyright oder Creative Commons Regeln an. Wir empfehlen, beim Ersteller eines Inhalts nachzufragen, ob Sie ihn verwenden dürfen. Unproblematisch ist, einen Link zu setzen oder Inhalte einzubetten, die mit der Originalquelle verknüpft sind. Im Internet ist inzwischen vieles, aber eben auch nicht alles mit entsprechenden Kennzeichnungen versehen. Hier ist also Vorsicht geboten mit Download und Einstellen im Unternehmensnetzwerk. Denken Sie bitte nicht: macht ja nichts, ist ja im geschützten Raum innerhalb der Firewall. Eine Verletzung der Rechte anderer bleibt eine Verletzung, egal, wo Sie den “gemoppsten” Inhalt einbinden.
Halten Sie stets Ausschau nach diesem Zeichen: © oder nach einer CC-Lizenz!
Das folgende Video führt Sie in 1:23 Minuten unterhaltsam und informativ in die Creative Commons ein.
What is Creative Commons?
When you take a photo, make music or shoot a video it’s yours, you own it. You also own the copyright. Which means you decide how it is used and who can use it and if it can be copied and shared (or remixed).
Sie sollten auch Ihre Community Mitglieder immer wieder auf diesen Punkt aufmerksam machen. Es passiert immer wieder gerne, dass Personen fremde Fotos verwenden, auch wenn sie von diesem Gesetz und Recht theoretisch wissen, aber “das Bild hat mir einfach so gut gefallen”, haben sie es praktisch dabei vergessen. Passiert das dann doch einmal, müssen Sie als Community Manager keine Angst haben, für nicht legalen Inhalt Ihrer Mitglieder sofort “verhaftet” zu werden. Sie müssen auch nicht ständig die Inhalte Ihrer Community nach Rechtsverletzungen durchforsten.
Für Sie gilt der Grundsatz von “Notice and Take down”!
Erst wenn Sie von einer Rechtsverletzung Ihrer Mitglieder erfahren oder diese bemerken, daraufhin aber nicht aktiv werden, können Sie mitverantwortlich für diese Rechtsverletzung gemacht werden. Sie selbst haben zwar das Coypright nicht verletzt, aber Sie müssen das Mitglied darauf hinweisen; reagiert das Mitglied nicht, müssen Sie selbst aktiv werden und den Inhalt entfernen.
Pflegen und kuratieren Sie Inhalte, um ihnen einen Mehrwert zu verschaffen.
Der Begriff “Kuratieren” kommt aus dem online Journalismus und bedeutet das Einordnen und Aufbereiten von Rechercheergebnissen, also von fremdem Inhalt. Pflegen und Kuratieren sind eng mit Filtern und Aggregieren verwoben, gehen gleichsam nahtlos ineinander über. Dennoch lohnt eine gesonderte Betrachtung, da es hier nicht mehr nur um Aggregation, also Verdichten und Zusammenführen, sondern um ein Aufbereiten und Veredeln geht.
Denn der Mehrwert durch die Pflege und das Kuratieren von Inhalten kann
- qualitativer Art sein, indem Einzelinhalte gebündelt zusammengestellt werden und so eine Problemlösung kurz und bündig dargestellt wird oder
- quantitativer Art, indem eine Vielzahl unübersichtlicher Inhalte z.B. als Video oder mit Gliederung und Inhaltskurzbeschreibung übersichtlich neu aufbereitet und dadurch verständlich wird.
Auch an dieser Stelle machen wir Sie auf einen interessanten Blogbeitrag aufmerksam: “10 Tips for Creating Successful and Sustainable Online Communities“, in dem sich diese bemerkenswerte, richtig und zu merkende Aussage findet:
“The trick to creating a sustainable and successful online community is continually providing value to members, without overwhelming them. You must respect their time, their privacy and their willingness to engage. Time and energy are valuable personal resources. If you want someone to spend time and energy in your online community, make it worthwhile for them.”
Und werfen Sie einen kurzen Blick in den Blogbeitrag, es findet sich einiges zum Thema Content.
Pawan Deshpande hat sich intensiv mit Content Curation auseinandergesetzt; sein Blogbeitrag “Tips for Succesful Content Curation” ist die “Gebrauchsanweisung” schlechthin. Wie heißt es oft: a must read.
Typische Tätigkeiten eines Community Managers sind beispielsweise:
- Inhalte redaktionell überarbeiten.
- Fachlich und thematisch passende Inhalte auch von außerhalb der Community redaktionell aufbereitet mit der Community teilen.
- Geschichten von Mitgliedern aufbereiten, mixen und neu zusammenstellen und die Mitglieder ebenfalls dazu auffordern.
- Durch ein neues geeignetes Design die “Haltbarkeitsdauer von Inhalten” erhöhen z. B. ein persönliches Erfolgs-Booklet, Erfahrungsbericht, Lerntagebuch erstellen.
- Das Interesse auf wichtige Ideen und Konzepte lenken, indem Sie Kommentare auf Kommentare in die Konversation zurückführen (Anmerkung: 70% aller Kommentare sind meist Antworten auf Kommentare.) In dieser “Kommentar-auf-Kommentar-Struktur” entstehen viele neue Ideen und Lösungsansätze. Diese gilt es zu hebeln.
- Muster in Inhalten und Diskussionen herausarbeiten und darstellen.
- Die Aufmerksamkeit einer spezifischen Nutzergruppe gewinnen, indem deren Inhalte herausgearbeitet und neu präsentiert werden.
- Inhalte in einem Gesamtkontext ausarbeiten, z. B. Inhalte in einen Rahmen oder ein Gesamtkonzept einbetten und durch ergänzende Meta- und Hintergrundinformationen im Gesamtzusammenhang verständlich machen.
- Den Zugang zur Nutzung und Weiterverwendung der Inhalte erleichtern z. B. ein offenes oder unvollständiges Format (Storytelling, Serie) verwenden, das fortgeführt werden kann.
Anregungen, wie Sie eher nüchterne und trockene Sachverhalte anders aufbereiten könnten, bietet diese Infografik zum Thema “Visual Social Media“.
Können Sie sich vorstellen, dass Sie für die heute so schicken Visualisierungen auch PowerPoint nutzen können? Dieser Blogbeitrag gibt ein paar Erklärungen und bietet Templates an.
(Beachten Sie bitte für Downloads Ihre unternehmensinternen Vorschriften.)
Je länger sich die Community im LifeCycle bewegt, desto mehr tauschen sich die Mitglieder darin aus. Wir erwähnten bereits weiter oben: neue Mitglieder sind dann überfordert, wenn der Content nicht gefiltert, aggregiert usw. wird. Und auch dann, wenn Sie mit Ihrem Content Management Bestnoten erzielen, für Neue ist es und bleibt es schwer, den Einstieg zu finden. Erneut sind Sie gefragt, denn für diese Gruppe der Newcomer gilt es, besonderen Content aufzubereiten. Beispiele hierfür sind:
- spezielle Foren für neue Mitglieder einzurichten,
- Beginner Tipps zusammenzustellen,
- eine geführte Navigation zu vielfach nachgefragten Inhalten zu liefern,
- durch Step by Step Guides Strukturen zu schaffen und anzubieten.
Die Aufgabe zu dieser Lerneinheit
Die Teilnehmenden haben in den vorhergehenden Wochen eine Community nach eigener Wahl strategisch geplant und für den Launch vorbereitet. Diese Aufgabe schließt sich an diese Ergebnisse an. Manche Gruppen haben die Aufgaben bereits so umfassend bearbeitet, dass die nachfolgende Aufgabe angepasst werden musste.
Wir haben folgende Aufgabe für Sie vorbereitet, die Sie bis zum nächsten online Meeting bearbeitet haben müssen:
Sie haben die Aufgabe, gemeinsam mit Ihren Mitlernenden die Community für die ersten Mitglieder startklar zu machen, also inhaltlich zu befüllen mit
- fachlichen Inhalten, bereits bekannten und / oder neu recherchierten Inhalten;
- vielleicht einem Video-Interview?
- Guidelines
- usw.
Binden Sie Ihre Lernkolleginnen und -kollegen entsprechend ihrer Stärken in die Content Produktion ein; jede und jeder muss einen Beitrag leisten.
Selbstverständlich können auch Teams gebildet werden, die Anzahl der Teams ist Ihre Entscheidung, Hauptsache: Effizienz und Zusammenarbeit, um das Ziel zu erreichen:
Die ersten Mitglieder der Community wollen “etwas lesen” (vielleicht auch hören?).