10 Punkte zur Nominierung des Community Management Kurses
Unser Community Management Kurs wurde 2016 für den d-elina , dem Innovationspreis für digitale Bildung des Bitkom, nominiert.
Wir haben Teilnehmende gefragt, was an der Lernform und Didaktik dieses Kurses anders ist, als sie es bislang gewohnt waren und erlebt haben. Dabei kamen die folgenden zehn Punkte zusammen, die maßgeblich zur Nominierung beigetragen haben.
- Lernen und Arbeiten
- Fachinhalte – Unternehmensintern und Open Source – Kosten flach halten durch Kuratierung
- Lernprozess oder wie Kompetenzen entwickelt werden
- Kollaboration + Co-Creation in einer Online Community
- We are working out loud!
- Rollentausch
- Virtuelle Meetings
- Online Team-Prüfung
- Lernbegleitung
- Agile Kursentwicklung mittels Crowdsourcing und Experteninterviews
1. Lernen und Arbeiten
Die Teilnehmenden nutzen eine Community in ihrem Enterprise Social Network oder auf ihrer Kollaborationsplattform und damit die Social Media Technologien ihres Arbeitsumfelds (Blog, Wiki, Tagging, RSS, Einrichten von Communities usw.). Sie verfeinern ihre Kenntnisse der Features, unterstützen sich gegenseitig bei Problemen, teilweise auch unter Hinzuziehen von Informationen weiterer Unternehmensplattformen außerhalb der Lerncommunity. Die Teilnehmenden erarbeiten im gegenseitigen Austausch gemeinsame Unterlagen oder generieren neues Wissen, nicht nur als Lerninhalt sondern auch zur direkten Verwertung und Umsetzung in der täglichen Arbeit oder in eigenen Communities.
Betrieblicher Mehrwert
- Die Nutzung der vorhandenen Plattform bzw. des Enterprise Social Networks benötigt keine zusätzliche Technik und damit keine zusätzlichen Kosten.
- Es werden Inhalte aus dem Arbeitsalltag in der Lerncommunity verwendet und Lerninhalte direkt im Arbeitsalltag wiederum genutzt. Ein Transfer- und Anpassungsaufwand von Inhalten ist nicht erforderlich.
Teilnehmerstimmen
- “Diese Wiki Seite möchte ich auf jeden Fall in meinem CM-Alltag weiterverwenden. Deswegen hoffe ich auf ein “Einfrieren” und nicht auf ein Löschen der LernCommunity!”
- “Parallel zum Kurs habe ich selbst an dem Aufbau einer Community gearbeitet und konnte so das Gelernte direkt einsetzen.”
2. Fachinhalte – unternehmensintern und open source – Kosten flach halten durch Kuratierung
Fachinhalte werden in einer Hauptcommunity bereitgestellt und mit der Zulassung zur Community vollständig zugänglich. Sie enthalten das Fachwissen der jeweiligen Themenwoche, angereichert um unternehmensinterne Informationen wie Regelungen, Vorschriften und Templates, Methoden und Modelle sowie Open Source Inhalte aus dem Internet. Diese Verknüpfung interner mit externen Inhalten im Rahmen einer User-Story realisiert eine Mehrfachverwertung bereits erstellter Inhalte und erweitert die Perspektive auf die Fachinhalte. Diese werden von der Lernbegleitung mittels Aktualitätscheck vor jedem neuen Kurs konsequent aktualisiert, d.h. z.B. Links werden geprüft, Templates ausgetauscht, neue Entwicklungen im Unternehmen berücksichtigt. Das Wissen der jeweiligen Lerngruppe um Neuerungen im Unternehmen fließt während des Kurses automatisch ein.
Betrieblicher Mehrwert
- Kostenintensive und zeitaufwändige Aktualisierungen entfallen. Der Aktualisierungsaufwand beschränkt sich auf Anpassungen von Links oder Unternehmensinternen Dokumenten oder den Austausch/Ergänzung von Inhaltemodulen. Diese Qualitätssicherung durch die Lernbegleitung erfordert lediglich kurze unternehmensinterne Abnahmeprozesse, wenn überhaupt.
- Die Einarbeitungszeiten für neue Lernbegleiter sind gering, da das obligatorische Prüfen der Community-Inhalte die Einarbeitung kompensiert.
Teilnehmerstimmen
- “In der ersten Woche haben wir uns mit den Grundlagen auseinandergesetzt und unsere Gedanken zur Rolle niedergeschrieben. Inzwischen ist mir klar, dass da noch einiges mehr dazugehört bzw. je nach Typ einer Community dazugehören kann.”
- “Promotion: Ein Aspekt, den ich vor dem Kurs noch gar nicht auf dem Plan hatte, aber dessen Bedeutung jetzt klar ist.”
3. Lernprozess oder wie Kompetenzen entwickelt werden
Die Fachinhalte sind eine wichtige Wissensbasis, um den Lernprozess zu initiieren. Sie liefern im Stile des Storytelling Hintergrundinformationen und Ideen und starten über diesen Spannungsbogen den Lernprozess. Die Kompetenzentwicklung findet statt durch die persönliche und gemeinsame Auseinandersetzung mit den Fachinhalten. Dieser Prozess wird in der Lerncommunity sichtbar und dauerhaft nachvollziehbar. Hier finden alle Aktivitäten der Teilnehmenden statt: z.B. fachliche Diskussionen, Feedbacks und Kommentare, persönliche Reflexionen über Inhalte, Lernfortschritte, Dokumentationen und vieles mehr. Es entstehen Lerntagebücher, Protokolle der virtuellen Treffen, alle Schritte einer Selbstorganisation wie Teambildung, Terminabsprachen, Ergebnisse aus der Bearbeitung der Aufgaben, Strategie- und Promotionpläne, Präsentationen, Hand-Outs, One Pager sowie Webcontent. Die eigentlichen Lerninhalte sind NICHT die bereitgestellten Fachinhalte, wie man vielleicht vermuten könnte (weil man es nicht anders kennt), sondern die Inhalte, die gemeinsam produziert und neu erschaffen werden.
Betrieblicher Mehrwert
- Durch Learning-by-doing wird nicht nur die Technologie mitgelernt oder in ihrem Einsatz optimiert, sondern auch die Community-basierte Arbeitsweise wird damit praktisch erlebt.
- Durch das Erfahren und Leben des Knowledge Sharing bzw. Teilen von Wissen wird Neues erschaffen. Das ist auch Ziel jedes Innovationsprozesses.
Teilnehmerstimmen
- “Am Anfang war es schwer die ganzen Unterlagen durchzulesen (sehr viele Unterlagen gibt es nur in Englisch, was das Ganze noch erschwerte, da ich ja technisch noch keine Ahnung hatte). Aber mit der Zeit kommt dann dieser AHA-Effekt. Die Erklärungen von Mitlernenden waren und sind sehr hilfreich und man hat immer mehr profitiert und ich hoffe, wir können weiterhin voneinander profitieren. Es ergaben sich sehr viele neue gute Kontakte.”
- “Indem ich den Input anderer für mich als Benefit genutzt habe und nicht als Kritik. Man merkt, dass man mit Hilfe von mehreren Personen sein Wissen erweitern kann.”
4. Kollaboration & Co-Creation in einer online Community
Wöchentliche praxisorientierte Aufgaben bilden das Fundament für Kollaboration und Co-Creation. Die Aufgaben sind als Einzel- und Teamaufgaben angelegt, werden jedoch stets auf die individuelle Situation eines Kurses maßgeschneidert z.B. Aufgreifen betrieblicher Thematiken wie ein aktueller Shitstorm, die Analyse von Arbeits-Communities im Unternehmen oder außerhalb, die Umwandlung von einer Einzel- zur Teamaufgabe und umgekehrt. Das Bearbeiten der Aufgaben erfordert, dass die Teilnehmenden sich selbst organisieren und gemeinsam Inhalte kreieren. Dabei spielen formale, inhaltliche und personenbezogene Prozesse eine Rolle:
- Formale Prozesse sind z.B. die Verteilung der jeweiligen Aufgabenpakete untereinander, die Auswahl geeigneter Instrumente zur Aufgabenbewältigung, die Terminierung des Abstimmungsprocedere.
- Inhaltliche Prozesse sind z.B. Analysen von Communities, Entwickeln einer Community Strategie, das Vorbereiten bis zum Launch einer Community.
- Personenbezogene Prozesse sind z.B. die Identifikation der “Talente”, Influencer und die Expertise der Mitlernenden, damit alle in ihrem Sinne optimal eingesetzt werden können um sich gegenseitig zu unterstützen.
Der geschützte Lernraum “Community” ermöglicht, dass aktiv Problemlösungen praxisnah geübt, verändert und verinnerlicht werden können, und eröffnet zudem die Möglichkeit zu kritischer Reflexion, Bedenken zu äußern und Probleme offen zu benennen.
Betrieblicher Mehrwert
- Das Erleben virtueller Kollaboration und Co-Creation zur Erreichung eines gemeinsamen Zieles innerhalb einer gesetzten Frist führt die individuellen Lernprozesse zusammen und stellt sie zugleich auf ein breites Fundament, da das Wissen aller einfließt. Diese Erfahrung kann unmittelbar im Arbeitsalltag genutzt werden.
Teilnehmerstimmen
- “Die Schlagkraft des virtuellen Netzwerks wurde in dieser Community zur Lösung der Teamaufgaben eingesetzt.”
- “Wir dagegen haben in unserer zehnwöchigen Lernzeit diese Formen der Zusammenarbeit zwar auch genutzt: Angefangen vom Face-to-face und persönlichen Kennenlernen bei der Auftaktveranstaltung, Abstimmungen beim Co-Creation per Web-Ex, und in Einzelfällen auch Mail oder Telefon. Keine diese Form allein hätte jedoch gereicht, damit ich so viel mitnehmen konnte wie durch unsere Co-Creation in der Community. Nichts hat mir so viel Spaß gemacht, nie zuvor habe ich mich so intensiv engagiert und kreativ ausgetauscht, in keiner Schulung habe ich derart viel gelernt und Benefit für mich und meinen Job ziehen können als in den letzten zehn Wochen unseres Kurses durch unsere Community (wobei unsere Web-Ex Meetings eng zur Community gehören).”
5. We are working out loud!
Learning out Loud und Working out Loud* werden aktiv gefördert und eingefordert und werden im Kursverlauf zunehmend wie ein selbstverständlicher Verhaltenskodex aller (Teilnehmende und Lernbegleiter) gelebt. Die Teilnehmenden dokumentieren den Lernprozess und ihre Kompetenzentwicklung in einem Lerntagebuch in Form von Blogposts. Neben der Sichtbarkeit der Arbeitsergebnisse gehören hierzu insbesondere die persönlichen Reflexionen, also das Teilhabenlassen der Gemeinschaft an individuellen Lernprozessen, das durchaus auch den geschützten Raum der Lerncommunity verlassen kann. Denn Einzelne veröffentlichen ihre Blogbeiträge auch ins Enterprise Social Netzwerk. Diese Lerntagebücher sind hilfreich für die Lernbegleitung zur Bewertung der Kompetenzentwicklung und die daraus resultierende individuelle Unterstützung. Sie dienen aber auch den Lernenden, Gelerntes zu sortieren und ihre Expertise zu formulieren, was später hilfreich sein kann, wenn es darum geht, die eigene Reputation im Unternehmen darzustellen. Was man mal strukturiert und niedergeschrieben hat, vergisst man auch so schnell nicht wieder. Was man mal anderen erzählt hat, hat man besser verinnerlicht.
Betrieblicher Mehrwert
- Laut zu arbeiten und zu lernen erleichtern Analyse, Lernerfolgsmessung und Bewertung der Lerngruppe. Reflexionen und Feedback der Einzelnen in der Gruppe ermöglichen ein hohes Maß an kollaborativer Lernbegleitung.
- Zu wissen, woran jemand arbeitet bzw. lernt, eröffnet der Lernbegleitung die Option des individuellen Förderns und Coachens und damit eine optimale personenbezogene Unterstützung.
Teilnehmerstimmen
- “Durch work out loud in Form einer Blogpost-Serie kann ich einen Teil dessen, was ich gelernt habe, innerhalb meiner Community an Interessierte weitergeben – das Editieren der Posts hat mir geholfen, meine Gedanken und Lernerfolge zu sortieren.”
- “Das Learning-by-Doing war dann auch das wertvollste an diesem Kurs: Zu sehen, wie machen’s die anderen, einfach mal mitzumachen oder das ein oder andere aktiv auszuprobieren. Bei den verschiedenen Team-Aufgaben konnte man auch sehen, dass und wie asynchrone, selbst-organisierte, online Zusammenarbeit funktionieren kann.”
6. Rollentausch
Ab der zweiten Woche übernimmt eine Person der Lerngruppe die Rolle des Community Managers, der die Gemeinschaft zum Wochenziel (Aufgabe) führen muss. Die Rollenübernahme kann bei derselben Person wechselt in aller Regel. Da alle Fachinhalte des Kurses zugänglich sind, kann sich der Rolleninhaber vollständig auf die Lerngruppe und deren Aufgaben konzentrieren. Er hat aber jederzeit die Möglichkeit, Unterstützung bei der Lernbegleitung zu suchen. Die Erwartungen an diese Rolle aus Sicht der Kompetenzentwicklung werden an die Rolleninhaber kommuniziert. Neben organisatorisch-inhaltlichem Management der Lerngruppe ist es auch Aufgabe, die Präsentation der Ergebnisse im virtuellen Meeting zu planen. Gemäß dem Prinzip Work out Loud müssen die Erfahrungen auch (laut) reflektiert werden. Die Rolleninhaber erhalten von der Lernbegleitung ein persönliches Feedback.
Betrieblicher Mehrwert
- Ein zertifizierter Community Manager ist eine Führungskraft auf Augenhöhe. Durch Übernahme dieser Rolle im geschützten Lernraum, Reflexion und Feedback durch Teilnehmende und Lernbegleitung können Führungserfahrene ihre Kompetenzen in “digitaler Führung” im virtuellen Raum anwenden und verbessern, und eher Führungsunerfahrene durch diese praktische Erfahrung in der Gemeinschaft in diese Rolle hineinwachsen.
Teilnehmerstimmen
- “Indem H. in der Rolle Community Manager für die inhaltliche Bearbeitung der Aufgabe nur einen Rahmen vorgab, ohne detailliert Arbeitspakete aufzulisten oder diese gar an Einzelne zu verteilen, organisierten wir uns tatsächlich selbst und konnten gelungene Co-Creation erleben.”
- “Das wirklich Gelernte ist das Selbst-Erlebte und durch kein Fachbuch der Welt zu ersetzen. Das hätte ich so anfangs nicht gedacht.”
7. Virtuelle Meetings
Jede Lernwoche endet und jede neue Woche startet mit dem für alle obligatorischen virtuellen Meeting. Für die Organisation des Meetings nutzen alle die Features der Community (Termine) oder gemeinsam erstellte Templates wie Protokollführung. Themen der Meetings sind Präsentation der Arbeitsergebnisse aus den Aufgaben, ein Rückblick auf die vergangene und Ausblick auf die neue Lerneinheit, Klärung jeglicher Art offen gebliebener Fragen oder Probleme, Raum für Smalltalk und lockeren Austausch. Es ist ein Austausch auf Augenhöhe zwischen allen Lernenden, dem/der ernannten Community Manager/in und der Lernbegleitung. Virtuelle Meetings per WebEx oder Skype-for-Business sind in vielen Unternehmen längst Standard. Die Lernteilnehmer erleben hier noch mehr, nämlich, wie man virtuelle Meetings im Zusammenspiel mit digitalen Plattformen, Technologien und Tools sowie digitalen Prozessen effizient plant, gestaltet und durchführt.
Betrieblicher Mehrwert
- Community Management fokussiert in vielen Unternehmen primär auf der digitalen Produktion von Inhalten auf einer Community-Plattform. Mit der Organisation und Durchführung virtueller Meetings, die z.B. mit Projektteam-Meetings gleichzusetzen sind, werden nicht nur Community Manager-Kompetenzen erworben, sondern auch Good Practices für jegliche Art von Arbeit in virtuellen Teams erlebt.
- Der Einsatz virtueller Tools für online Meetings in Kombination mit weiteren digitalen Arbeitstools trägt ganz erheblich dazu bei, dass Aufgaben schneller erledigt werden können, Prozesse schneller in Gang kommen, richtige Entscheidungen getroffen werden. Aber auch, dass soziale Prozesse und Beziehungen zwischen den Beteiligten gestärkt werden und damit ein kultureller Mehrwert etabliert wird.
Teilnehmerstimmen
- “Die persönliche Anerkennung der Wochenarbeit durch die Lernbegleiter, aber auch durch das direkte Feedback der Kollegen in den Webex-Meetings hat maßgeblich dazu beigetragen, die Motivation der Mitglieder auf einem so hohen Niveau zu halten, trotz der hohen Belastung nebenher zum Alltagsjob.”
- “Überraschung, wie eine Gruppe via online Abstimmung in kurzer Zeit eine Aufgabe lösen kann.”
8. Online Team-Prüfung
Die Prüfung zum Erwerb des Zertifikats findet zu 100 % online statt. Sie besteht aus einer Teamaufgabe, in der die Gesamtleistung des Teams bewertet wird, und Einzelaufgaben mit individueller Wertung. Während sich in der Lernzeit die Teams selbst zusammenfinden konnten, ermittelt ein unabhängiges Ziehungsverfahren die Teammitglieder, meist 4er Teams, für die Prüfung. Die Teilnehmenden müssen also unter Prüfungsbedingungen unter Beweis stellen, dass sie in jeder Teamzusammensetzung mit Kollaboration und Co-Creation in einem vorgegebenen Zeitraum ihr Leistungsziel erreichen können.
Betrieblicher Mehrwert
- Eine online Prüfung kann von jedem Ort der Welt durchgeführt werden, es sind keine Reise-, Raum- oder Druckkosten erforderlich.
- Eine online Prüfung erfolgt in einem durchgängigen digitalen Prozess der Dokumentation, Archivierung, Sicherung der Prüfungsarbeiten sowie des Versandes an die Prüfer. Sie ist damit schnell, effizient und Ressourcen-schonend.
Teilnehmerstimmen
- “Ich musste in der Prüfungszeit kurzfristig ins Ausland und konnte trotz Zeitverschiebung an der Prüfung teilnehmen. War ich froh, sonst hätte ich die Prüfung erst ein halbes Jahr später und mit einer anderen Lerngruppe nachholen können.”
9. Lernbegleitung
Die Kompetenzen, die die Teilnehmenden im Kurs für ihre Rolle als Community Manager entwickeln, lebt die Lernbegleitung als Manager/-in der Lernercommunity vor. Dies schließt ein Rollenverständnis als Trainer mit dem Auftrag der Wissensvermittlung aus. Zu den wichtigsten Aktivitäten der Führung einer Community im Sinne von Vorleben der Rolle Community Manager gehören: Anstoß geben, Motivieren, Schlichten und Einzelgespräche führen, falls erforderlich, Moderieren, Coachen, inhaltlich-fachliches Feedback zu generiertem Inhalt geben, Beobachten, Zuhören und Fragen beantworten sowie Hilfestellung leisten, wenn es mal nicht weiter geht.
Betrieblicher Mehrwert
- Die Lernbegleitung muss nicht die ganze Zeit bei den Lerngruppen sein. Sie greift nach Bedarf ein, hat aber ansonsten definierte Zeiten, in denen sie sich um die Ergebnisse aus den Lernprozessen kümmert. Da alles in einer online Lerncommunity stattfindet, ist kein Vororteinsatz erforderlich, der hohe Kosten verursacht.
- Da die Teilnehmenden relevantes und aktuelles Wissen zum Thema Community Management in die Lerngruppe digital einspeisen, entfallen intensive Onboarding-Prozesse für die Lernbegleitung. Sie kann sich direkt informieren.
Teilnehmerstimmen
- “Die Lernbegleiter waren sehr motivierend und haben uns zu Höchstleistungen angetrieben. Etwas ungewohnt ist es schon, wenn man keinen Trainer vor sich hat, der einem alles erklärt, sondern Personen, die eher keine Antworten geben, sondern Fragen stellen und Hinweise liefern. Das passt aber zu diesem Berufsbild: es gibt nicht die EINE richtige Antwort und nur den EINEN Weg sondern viele. Hier habe ich gelernt, wie man gemeinsam mit anderen Antworten und Wege finden kann.”
10. Agile Kursentwicklung mittels Crowdsourcing und Expertenreviews
Ein agiler Crowdsourcing Prozess hat bei der Entwicklung des Kurskonzeptes und der Fachinhalte geholfen, dessen Marktfähigkeit und Übertragbarkeit sicherzustellen.
Bosch brachte von Anbeginn der Konzeption seine unternehmensspezifischen Anforderungen ein, so dass vom Start an gemeinsam entwickelt, permanent reflektiert und bewertet wurde, Co-Creation also auch bei der Konzeptentwicklung zum Tragen kam.
Zusätzlich evaluierten externe Experten aus den Mitgliedsunternehmen des Bundesverbands Community Management (BVCM e.V.) das Konzept auf Anwendbarkeit, Vollständigkeit und Übertragbarkeit des Community Managements im Allgemeinen und brachten ihre Empfehlungen ein. Durch diesen agilen Prozess konnten Abnahmeschleifen sowohl in der Planungsphase als auch in der Phase der Bereitstellung der Lerninhalte auf der Plattform vermieden und die Abnahme qualitativ gesichert werden. Darüber hinaus konnte die Allgemeingültigkeit des Konzeptes auch für andere Organisationen gewährleistet werden.
Betrieblicher Mehrwert
- Beim Crowdsourcing kommen viele Ideen zusammen und es werden unterschiedlichste Perspektiven eingebracht. Diese Methode ist sehr effizient und generell für die Entwicklung neuer Konzepte zu empfehlen.
- Eine agile Entwicklung des Kurses, d.h. kurze Phasen, paralleles Co-Creation, modulweises Vorgehen, schnelles Anpassen und Verändern falls nötig vermindert unnötige Abnahmeschleifen und reduziert die Entwicklungszeit und damit die Entwicklungskosten.
- Expertenreviews durch Externe sichern die Qualität der Inhalte und die Übertragbarkeit auf andere Unternehmen.
Teilnehmerstimmen
- “Wir (das Unternehmen) wollten einfach sicherstellen, dass wir nicht nur im eigenen Saft braten und vielleicht etwas Wichtiges vergessen haben. Wir wollten ganz bewusst externe Meinungen, Ideen und Erfahrungen mit einfließen lassen. Wir wollten zudem “Crowdsourcing” als Open Innovation Methode ausprobieren.”
*Working out loud: Hier geht es nicht um die Methode von John Stepper, die auch nicht eingesetzt wird, sondern um die Wortbedeutung und damit Übersetzung ins Englische von “Laut arbeiten”.