Mit diesem Post schließt die Reihe an Beiträgen, in denen die verschiedenen Treiber für Enterprise 2.0 vorgestellt werden. Der Innovationsprozess in den Unternehmen ist nicht mehr zwangsläufig nur eine Domaine von Forschern und Ingenieuren. Enterprise 2.0-Werkzeuge werden zur Gestaltung von Prozessen genutzt, welche die Entstehung und Entwicklung von Ideen unter Einbeziehung einer Vielzahl von Mitarbeitern ermöglichen. Soziale Technologien ermöglichen, den Innovationsprozess zu öffnen, um ein neues Produkt zu entwickeln oder ein aktuelles Problem zu lösen, und das sowohl intern als auch extern. Ideen bekommen eine größere Sichtbarkeit, unabhängig davon, wer diese Idee hat. Möglichkeiten, um die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens durch die Nutzung von Enterprise 2.0-Werkzeugen zu erhöhen, sind:
- Interne Communities of Practices bringen Mitarbeiter mit gleichen Interessen und Zielen zusammen, mit dem Ziel, vorhandenes Wissen zu teilen und neues Wissen zu schaffen.
- Innovationsprozesse können unter Einbeziehung einer Vielzahl von Personen z.B. in Form eines Jams gestaltet werden. Dabei werden in einer strukturierten Art und Weise von den beteiligten Personen (die Spannbreite reicht dabei von einigen Mitarbeitern bis hin zu mehreren tausend Mitarbeitern) Ideen entwickelt, diskutiert und bewertet.
- Social Media-Plattformen, die auf den Crowdsourcing- und Open Innovation-Ideen aufsetzen, ermöglichen den Unternehmen, ihren Bedarf zu kommunizieren und damit gezielt externe Kompetenzen zu nutzen.
- Nutzung der verschiedenen Social Media Kanäle zur Identifikation von Trends und Meinungen zu aktuellen Produkten und Dienstleistungen nicht nur unter Einbeziehung von Lead Usern, sondern aus der Sicht von Kunden bzw. der gesamten Community im Netz.
Die Unternehmen sehen in einer Erhöhung der Innovationsfähigkeit durchaus einen Treiber für Enterprise, aber nach verschiedenen Studien hat dieser Treiber bislang einen nachrangigen Stellenwert. Im Ergebnisbericht der Studie “Enterprise 2.0 – Konsequenzen für die Arbeitswelt von morgen: Status Quo 2013” [1] der Wiesbaden Business School findet man die Erhöhung der Innovationsfähigkeit nur im Mittelfeld der Nennungen:
Schaubild: Ziele, die in den Unternehmen mit Enterprise 2.0 verfolgt werden [2]
Dieses Ergebnis deckt sich mit dem einer Studie von Forrester im Auftrag von IBM, in der dem Thema Innovationsfähigkeit ebenfalls nur eine mittlere Bedeutung zugemessen wird:
Schaubild: Relevanz von Enterprise 2.0-Werkzeugen [3]
Weitere Resultate, die diese Feststellung unterstützen, findet man z.B. in den Studien der Aberdeen Group [4], von Forrester [5] sowie von Accenture [6].
Quellen:
[1] Petry, T. (2013), Enterprise 2.0 – Konsequenzen für die Arbeitswelt von morgen: Status Quo 2013, Studie der Wiesbaden Business School & embrander, Mai 2013. Online: http://de.slideshare.net/embrander/ergebnisbericht-der-studie-enterprise-20-konsequenzen-fr-die-arbeitswelt-von-morgen-status-quo-2013
[2] Petry, T. (2013), Enterprise 2.0 – Konsequenzen für die Arbeitswelt von morgen: Status Quo 2013, Studie der Wiesbaden Business School & embrander, Mai 2013, S. 10. Online: http://de.slideshare.net/embrander/ergebnisbericht-der-studie-enterprise-20-konsequenzen-fr-die-arbeitswelt-von-morgen-status-quo-2013
[3] Forrester (Hrsg., 2014), The Business Value Of Social Content, Studie von Forrester Research, 2014, S. 5. Online: http://www-01.ibm.com/software/ecm/offers/downloads/Social-and-Content-TAP.pdf
[4] Aberdeen (Hrsg., 2014), Social Business Collaboration: Five Best Practices, Three Market Trends, Aberdeen Group 2014, S. 2
[5] Bughin, J., M. Chui und M. Harrysson (2015), Transforming the Business Through Social Tools, McKinsey & Company 2015, S. 3. Online: http://www.mckinsey.com/insights/high_tech_telecoms_internet/transforming_the_business_through_social_tools
[6] Accenture (Hrsg., 2013), High Performers in IT: Defined by Digital, Accenture 2013, S. 4. Online: http://www.accenture.com/Microsites/high-performance-it/Documents/media/Accenture-High-Performance-IT-Research.pdf