Was ist Reverse Mentoring?

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Jeder ist Mentor

Im zweiten Teil meiner Reverse Mentoring Reihe schauen wir uns an, was Mentoring und speziell Reverse Mentoring ist. Zunächst werfen wir dazu einen Blick auf das allgemeine Verständnis des Begriffs Mentoring:

„Als Personalentwicklungsinstrument, insbesondere im Unternehmen, aber auch beim Wissenstransfer in persönlichen Beziehungen bezeichnet Mentoring die Tätigkeit einer erfahrenen Person (Mentor/in), die ihr fachliches Wissen oder ihr Erfahrungswissen an eine unerfahrenere Person (Mentee) weitergibt.” (Edelkraut und Graf 2011)

Inhaltlich versteht man auch unter dem Begriff “Mentoring” ein Lernformat das, wie im letzten Post beschrieben, formales und informales Lernen verknüpft. Der Mentor fungiert als Input- und Feedbackgeber, der bei Fragestellungen z.B. im Rahmen der Karriereplanung als Berater zur Seite steht und den Mentee an seinen Erfahrungen teilhaben lässt. Berufliche Inhalte und Fragestellungen werden in regelmäßigen Treffen diskutiert sowie Lösungsoptionen für verschiedene Handlungsfelder erarbeitet, ausprobiert und reflektiert.

“I think mentors are important and I don’t think anybody makes it in the world without some form of mentorship. Nobody makes it alone. Nobody has made it alone. And we  are all mentors to people even when we don’t know it.” (Oprah Winfrey)

Voneinander Lernen

Vertrauen, Offenheit, Respekt und die gegenseitige Bestärkung des Anderen prägen dabei die Mentor-Mentee Beziehung. Es bieten sich eine lern- und kompetenzfördernde Umgebung, eine intensive Auseindersetzung mit sich und der Materie sowie das selbstständige Ausprobieren und der direkte Austausch. Zusammengefasst können dem Mentoring die drei übergeordneten Funktionen zugeschrieben werden: die karrierebezogene, die psychosoziale und die emotionale Funktion.

“In reality, people of any age can be mentored. It is less about telling someone what to do and more about empowering the mentee to make their own decisions. Mentoring is two way. The mentor learns from the mentee about what is new and fresh so that they are not left behind.” (Shauna Parker – Digital Marketing Strategist)

Reverse Mentoring stellt die Lernypyramide auf den Kopf und dreht die Logik der Mentor-Mentee Beziehung aus Rollensicht um. In jeder Form von Mentoring gibt immer ein “Wissender” einem “Unwissenden” seinen Erfahrungsschatz weiter. Nur das beim Reverse Mentoring der junge Mitarbeitende der thematisch erfahrener ist. Die Führungskraft hat die Rolle des Erfahrungswissen aufnehmenden Mentees.

Ein Reverse Mentoring Programm ist typischerweise zeitlich begrenzt (empfohlen werden vier bis sechs Monate) und hat einen bestimmten Fokus. Reverse Mentoring findet in einem geschützten Raum statt. Dieser geschützte Raum bietet z.B. Führungskräften die Möglichkeit, mit dem Themen Social Media, Enterprise 2.0, Social Collaboration oder Social Workplace experimentieren zu werden. Hier können Mentor und Mentee über das Ausprobieren von Handlungsoptionen ihr Wissen teilen. Dies kann durch Informationsbereitstellung, Diskurs und gemeinsame Aufgaben zur Gestaltung von Prozessen erfolgen.

Im dritten Teil meiner  Reihe blicken wir auf das Mentoring im Wandel der Zeit und die daraus resultierenden Nutzenaspekte im Reverse Mentoring.