Einige HR-Abteilungen und Social-Media-Pioniere der Personalarbeit haben mit ihren Initiativen im Personalmarketing beachtliche Erfolge erreicht. Aber sind diese Erfolge bei der Schaffung einer attraktiven Arbeitgebermarke auch eine tragfähige Grundlage zur unternehmensweiten Einführung von Enterprise 2.0 und Social Business? Die Studien zeigen dazu ein eher verhaltenes Bild:
- In unserer Enterprise 2.0 Studie 2010 war die HR-Abteilung mit 7% am unteren Ende der federführenden Bereiche wiederzufinden.
- Auch bei der AIIM Studie 2012 spielt die HR-Abteilung bei der Integration sozialer Techniken im Unternehmen mit 8% ebenfalls kaum eine Rolle.
- Berücksichtigt man die unterschiedliche Grundgesamtheit, dann stellen auch die Autoren der Deloitte Studie 2012 mit 18% nur eine untergeordnete Rolle der HR-Abteilungen als federführende Einheit fest.
- Mit Blick auf die ITK-Unternehmen der Bitkom Studie 2013, ist die HR-Abteilung mit etwas über 20% im Mittelfeld platziert. Über alle Studien hinweg erreicht sie hier jedoch ihr bestes Ergebnis.
- Sowohl beim Harvard Business Review 2010, der Conrad Caine/St.Gallen Studie 2012, Altimeter 2013 sowie PAC 2013 wird die HR-Abteilung nicht explizit aufgeführt.
Es waren häufig die HR-Abteilungen, die sich als erster Unternehmensbereich die neuen Social Media-Kanäle wie Facebook, Twitter, XING, LinkedIn oder auch Traineeblogs zu nutzen gemacht haben. Eine BITKOM-Umfrage aus dem Jahr 2011 zeigt, dass sich soziale Netzwerke bei der Personalsuche neben den Internet-Jobbörsen und der eigenen Homepage als drittes Online-Medium etablieren:

Für eine zukunftsgerichtete Rolle von HR bei der Einführung von Enterprise 2.0 uns Social Business reicht es aber nicht aus, über Social Media-Kanäle einen direkten Dialog mit Bewerbern zu führen und Spezialisten anzuwerben. Enterprise 2.0-Werkzeuge sind in Form von sozialen Unternehmensnetzwerken, interaktiven Intranets und Kollaborations-Software in den Unternehmen angekommen und werden mehr und mehr Bestandteil der täglichen Arbeit. Und dabei kommt HR und Personalentwicklung eine wichtige Rolle zu. Es geht darum, die Mitarbeiter für die Nutzung dieser Werkzeuge zu befähigen. Aber auch um eine handfeste Strategie, wie sich die Arbeit neu organisieren lässt.