Erfolgsmessung von Social Software

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Bildnachweis: aboutpixel.de / Internet-Browser  © Peter KirchhoffDie Plagiatsjäger konnten mit dem Einsatz von Social Software (GuttenPlag, VroniPlag) eine Schlagkraft entfalten, die für einen Einzelnen in dieser Reichweite niemals möglich gewesen wäre. Der arabische Frühling wurde durch die schnelle Kommunikation mithilfe von Social Software gefördert und organisiert. Und ob der Blackberry Messenger (BBM) bei der Koordination der Ausschreitungen in London eine größere Rolle gespielt hat als Twitter oder Facebook, das scheint eine spannende Frage zu sein. Über die Diskussion einer staatlich verordneten Social-Media-Sperre während derartiger Tumulte ging dann die positive Nachricht etwas unter, dass Social Software auch für die Organisation der Hilfs- und Aufräumarbeiten eingesetzt wurde.

Diese öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema Social Software sollte doch helfen, Entscheidungsträger in den Unternehmen zu überzeugen, sich intensiver mit dem Thema Social Software zu beschäftigen. In einem viel beachteten Blogbeitrag “Don’t Retweet the Revolution” hat John Stepper plakativ berichtet, wie sein Management darauf reagiert hat. Nämlich mit einem “peinlichen Schweigen”. Vor diesem Hintergrund gibt er den Rat, sich beim Thema Social Software auf die Frage “Welche Probleme kann man mit Social Software in den Unternehmen lösen” zu konzentrieren und insbesondere der Frage nach dem Return-on-Investment (ROI) nicht mehr davon zu laufen.

Jeremiah Owyang hatte für das Jahr 2011 die Frage nach dem ROI ebenfalls als das Top-Thema identifiziert:
What internal social strategy objectives will you focus most on 2011?

Und im Bericht zum Social Business Jam, einer Online-Diskussion, die IBM vom 8. – 10. Februar 2011 mit über 2.700 Teilnehmern aus 80 Ländern weltweit führte, nahm das Thema des „neuen ROI” einen gewichtigen Anteil der Diskussion ein. Der schwierige Nutzennachweis für soziale Technologien wurde von den Teilnehmern als Grund dafür gesehen, dass soziale Technologien sich nach wie vor in der Praxis schwer durchsetzen.

Trotz dieser gewichtigen Argumente für die Ermittlung eines ROI bei Investitionsvorhaben im Bereich Social Software schreckt man sich in der Praxis immer noch vor der Identifikation von konkrete messbaren Faktoren und ihren finanziellen Implikationen zurück. Und versucht das Management mit RONI (Risk of Not Investing)-Argumenten zu überzeugen. Klar ist, wenn sich das Management mit solchen Argumenten überzeugen lässt, dann braucht man natürlich keine formale ROI-Ermittlung mehr. Was aber wenn nicht?

Anstelle ein weiteres “peinlichen Schweigens” zu provozieren könnte man doch einfach mal versuchen, eine Controller-Perspektive einzunehmen. Die Erfahrung zeigt, dass zwar durchaus die weichen Faktoren für den langfristigen Erfolg des Einsatzes von Social Software entscheidend sind, die ermittelbaren harten Faktoren aber allemal für die Begründung des Investitionsvorhabens ausreichen sollten.

Wie man bei einer ROI-Ermittlung vorgeht, wie typische Berechnungsbeispiele aussehen und welche unterstützenden Informationen sich aus Marktstudien ableiten lassen, damit möchte ich mich in den folgenden Posts beschäftigen.

Bildnachweis – Bild oben: aboutpixel.de / Internet-Browser © Peter Kirchhoff