Month: Februar 2011

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Prozess(R)evolution im Enterprise 2.0

Das Communardo-Trendforum vom Februar 2011 beschäftigte sich mit den großen Versprechen von Enterprise 2.0 für die Unternehmen. Blickt man zurück auf die Anfänge des industriellen Zeitalters, das in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begann und sich dann im 19. Jahrhundert weltweit ausbreitete, dann sind dort aus Sicht der Unternehmen epochale Fortschritte in der Entwicklung von Technologie und Produktivität erkennbar. In dieser Zeit wurden erste Regeln entwickelt, wie Unternehmen funktionieren. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde dann in den Unternehmen die Automation intensiviert und dadurch die Massenproduktion von Gütern möglich. Diese Zeit wird auch als zweite industrielle Revolution beschrieben und hat den Satz an Regeln, wie Unternehmen funktionieren sollen, auf eine mehr wissenschaftlichere Grundlage gestellt.

In den 1970er-Jahren stand den Unternehmen durch die Mikroelektronik die nächste Revolution in Haus. Bildlich gesprochen konnte der industrielle Motor der Unternehmen nun elektrifiziert werden. Und mit dem Ansatz von systematisch gesteuerten Unternehmensprozessen wird seit etwa 30 Jahre versucht, diesen Motor konsequent an die neuen Zeiten anzupassen. Managementkonzepte wie Lean Management und Business Reengineering haben in Verbindung mit der Idee des prozessorientierten Unternehmens weitere entscheidende Fortschritte in der Produktivität ermöglicht und die Globalisierung vorangetrieben.

Aber der immer wieder modifizierte industrielle Motor kommt ins Stottern. Die Menge an Informationen, die ein Unternehmen heute verarbeiten muss um weiterhin erfolgreich seine Geschäfte betreiben zu können, ist extrem groß geworden. Es reicht schon lange nicht mehr aus, den Austausch der Informationen unter Einsatz von prozessorientierter IT zu automatisieren. Längst beschäftigt sich die Mehrheit der Mitarbeiter in den Unternehmen mit der Lösung von Problemen außerhalb der fest verdrahteten Geschäftsprozesse. Die Unternehmen sind auf das implizite Wissen, die Erfahrungen und die Kontextinformationen der Mitarbeiter angewiesen. Und nur ein kleiner Teil der relevanten Informationen sind in den prozessorientierten IT-Systemen abgebildet. Kollaboration und Wissensarbeit, das sind die neuen Herausforderungen für die Unternehmen.

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