Month: August 2008

Home / 2008 / August

Web 2.0 und Enterprise 2.0

Enterprise Social ToolIm Artikel “Funktioniert Web 2.0 in den Unternehmen” habe ich einen Tweet von Thomas Vander Wal zitiert: “the difference between Web 2.0 and Enterprise 2.0 is like the difference building a tunnel through rock and tunnel under water”. Den Hintergrund zu dieser “Fabel der zwei Tunnel” erläutert er jetzt in einem Beitrag auf seinem Weblog. Hier sind meine Notizen zu seinem Post:

  • Ein Tunnel durch den Fels kann, obwohl er beschädigt ist, häufig weiter trotz der damit verbundenen Einschränkungen benutzt werden. Auf die Web 2.0-Welt übertragen: das Userinterface von facebook, die häufigen Ausfälle bei Twitter.
  • Ein Tunnel unter dem Wasser erfordert viel mehr Engineeringverständnis, benötigt mehr Tests und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen. Schon ein kleines Leck kann dazu führen, dass das Vertrauen bei den Nutzern weg ist. Wenn ein Web 2.0-Tool in einem Unternehmen Schwachstellen hat, ist das Vertrauen ebenfalls sehr schnell weg.

Weiterlesen

Funktioniert Web 2.0 in den Unternehmen?

This entry is part 3 of 4 in the series Enterprise 2.0 Forum 2008

Enterprise 2.0 ForumIch bin gerade über einen Tweet von Thomas Vander Wal gestolpert. Er schreibt in diesem Tweet, dass Web 2.0 in den Unternehmen nicht so gut funktioniert. Er meint damit wohl die Web 2.0-Prinzipien in Reinform. Denn der Tweet geht weiter! Seiner Meinung nach müssen die Vorgehensweisen und das Verständnis von Web 2.0 auf Unternehmen angepasst werden, dann funktioniert Web 2.0 sehr gut.

Das erinnerte mich an einige Aussagen von Arne Schümann, Geschäftsführer der Festo Didactic, in unserem Pre-Conference-Interview für das Enterprise 2.0-Forum. Dort sagte er u.a. zum Thema “Hierarchiefreiheit”:

Hierarchiefreiheit selbst wird es in den Unternehmen wohl kaum geben können. Aber die Führungskräfte werden lernen müssen, an einigen Stellen umzudenken. Der formale Status wird deutlich an Gewicht verlieren, die Führungsaufgaben selbst werden an Bedeutung gewinnen. So gesehen wird die Hierarchie in einer “guided autonomy” einen anderen Stellenwert bekommen.

Und zum Thema “Offenheit”:

Man muss akzeptieren, dass vollkommene Offenheit in Unternehmen gar nicht funktionieren kann. Vielmehr geht es darum, eine neue Balance zwischen den Informationen zu finden, die ein Unternehmen offen zur Verfügung stellt und denjenigen, die als Grundlage des Wettbewerbs vertraulich sein müssen. Themen wie “Peer Production” zeigen aber deutlich, dass Unternehmen hier aktiv werden müssen.

Oder aber zu den Treibern der Veränderung:

Enterprise 2.0 ist zwar ein Bottum up-Thema, aber es funktioniert überhaupt nicht ohne die Unterstützung von oben und auch nicht ohne die richtige Kultur im Unternehmen.

Aus meiner Sicht sind das sehr richtige und wichtige Beobachtungen. Web 2.0 trifft im Kontext von Unternehmen, formal gesprochen, auf stark verknüpfte Systemelemente, die wiederum stark mit der Umwelt verküpft sind. Und sowohl die Systemelemente als auch ihre Beziehungen ändern sich auf dem Weg zum Enterprise 2.0. Bildlicher verdeutlicht dies ein anderer Tweet von Vander Wal:

Aufbau eines globalen, personalisierbaren Intranet-Portals 2.0

This entry is part 2 of 4 in the series Enterprise 2.0 Forum 2008

Enterprise 2.0 Forum

Das erste Interview führte ich mich Christian Kuhna von der adidas Group. Im Gespäch mit ihm spürte man gleich die Begeisterung eines Kommunikations-Profis, der die Chancen der Technologien aus dem Enterprise 2.0-Umfeld für sein Unternehmen aktiv nutzen möchte.

Die Ausgangsbasis bei der adidas Group beschreibt er wie folgt:

“Ausgangsbasis bei uns sind etwa 25 Intranet-Inseln, die alle historisch gewachsen, unterschiedlich gestaltet und in der Zwischenzeit auch vielfach technologisch veraltet sind. Da es bei dieser Ausgangssituation sehr schwer für unsere Mitarbeiter ist, überhaupt an Informationen zu kommen, haben wir dies als Motivation genommen, ein Intranet neu aufzubauen und wollen in den kommenden Monaten die bestehenden Inseln durch unsere neue Lösung ersetzen.”

Weiterlesen

Enterprise 2.0 Executive Forum

This entry is part 1 of 4 in the series Enterprise 2.0 Forum 2008

Enterprise 2.0 Forum

Als Moderator des Enterprise 2.0 Executive Forums am 18.09.2008 in Köln hatte ich die Chance, mit einigen Referenten vorab ein Gespräch zum Thema Enterprise 2.0 zu führen. Fragestellungen, die mich interessierten waren u.a.

  • Mit welcher Herausforderung aus dem Enterprise 2.0-Umfeld beschäftigen sich die Referenten aktuell? Wie zukunftsträchtig sehen sie das Thema?
  • Wie würden die Referenten mit einfachen Worten – beispielsweise ihrem CEO oder auch jemandem, der sich bislang nicht mit dem Thema beschäftigt hat – erklären, was Enterprise 2.0 eigentlich ist?
  • Was ist aus Sicht der Referenten nach ihren Erfahrungen die grundsätzliche Idee (der zentrale Ansatz) hinter Enterprise 2.0? Wie werden sich die Unternehmen verändern? Wie bekommt man die Grundprinzipien von Enterprise 2.0 im Unternehmen unter einen Hut?
  • Wer sind in ihren Unternehmen die Treiber/die Promotoren hinter dem Thema Enterprise 2.0?
  • Welche Potentiale sehen die Referenten in ihren Unternehmen beim Thema Enterprise 2.0 (kurz-, mittel- und langfristig)?
  • Was sind typische Stolpersteine/Barrieren für das Thema Enterprise 2.0? Welche Empfehlungen können die Referenten dazu aufgrund ihrer Erfahrungen den Kollegen aus anderen Unternehmen mitgeben?

Diese Gespräche können in den kommenden Tagen in Form von Interviews auf der Website des Forums nachgelesen werden. Ich werde hier im Rahmen dieser Reihe auf die Interviews eingehen, diese aus meiner Sicht bewerten und in den Kontext aktueller Entwicklungen im Enterprise 2.0-Umfeld einbinden.

Tribalisierung von Unternehmen durch Online-Communities

2008 Tribalization of Business Study Ehrlich gesagt, als ich zum ersten Mal von der “The 2008 Tribalization of Business Study” gelesen habe, war ich im Hinblick auf den Titel der Studie etwas ratlos. Was ist denn “Tribalization”? Nachdem aber das Beratungsunternehmen Deloitte (neben Beeline Labs und der Society of New Communications) als Autor der Studie genannt war, begann ich die Studie durchzublättern. Immerhin wurden über 140 Unternehmen dazu befragt, wie sie mit Online-Communities umgehen, deren Erfolg messen und daraus einen geschäftlichen Nutzen ziehen.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Anwendungsbereiche und Zielsetzungen von Online-Communities sehr vielfältig sind. Dies gilt auch für die Art des Geschäftes der Unternehmen (B-to-B, B-to-C, Non Profit usw.), die Online-Communities nutzen. Die befragten Unternehmen gaben an, dass ihre Community-Aktivitäten am erfolgreichsten waren, wenn es um die Mund-zu-Mund-Propaganda, das Produkt- und Marken-Bewusstsein, die Kundenloyalität und das Einbringen von externen Ideen in das Unternehmen ging. Online-Communities können an vielen Stellen im Unternehmen initiiert werden, der logische Ort für die Betreuung einer Community ist wohl das Marketing. Online-Communities sind nicht nur etwas für große Unternehmen. Das Budget für den Betrieb einer Online-Community kann überschaubar sein, 58 Prozent der Unternehmen geben einen Betrag von kleiner 50.000 $ für die laufenden jährlichen Kosten an und auch der notwendige personelle Aufwand hält sich in Grenzen. 19 Prozent der befragten Unternehmen gaben aber mehr als 200.000 $ für ihre Online-Community aus, 6 Prozent sogar mehr als 1.000.000 $.

Weiterlesen

Open Forum mit E-Learning Experten aus Automobilindustrie und Produktion

Wir beschäftigen uns zur Zeit wieder verstärkt mit dem Thema E-Learning. Die Anfragen und das Interesse des Marktes nehmen zu. Das hat ganz sicher auch mit der Web 2.0 Entwicklung zu tun, mit der nun Lernprozesse so unterstützt werden können, wie man es sich vor einigen Jahren noch erträumen musste.

In diesem Zusammenhang möchte ich auf ein Open Forum am 5. September 2008 in Stuttgart im Haus der Wirtschaft aufmerksam machen, auf dem sich Baden-Württembergs und internationale Experten für E-Learning treffen, zu dem jeder Interessierte eingeladen ist und zwar kostenlos.

Aus meiner Sicht sind zum einen die Themenbereiche interessant:

  • E-Learning in der Automobilindustrie und Produktionswirtschaft
  • Microlearning für die Contentproduktion
  • Open Source und Open Content verändern E-Learning
  • E-Learning und Innovation
  • Kompetenzmanagement

und zum anderen die geladenen Referenten aus der Wirtschaft, die ihre Erfahrungen dazu liefern werden. Es kommen z.B. Vertreter von Klett, Festo Didaktic, Raytheon, Infoman, die produktionsnahe E-Learning Anwendungen entwickeln, FischerAppelt, die man als Anbieter von BusinessTV und Media für Daimler kennt.

Interessierte sollten sich auf jeden Fall anmelden, auch wenn es nichts kostet, damit die Organisatoren planen können. Hier gehts zur online Anmeldung Open Forum. Nicht erschrecken, auch wenn dort steht “Buy Tickets”, diese sind kostenlos und werden ganz unkompliziert sofort nach der Registrierung per E-Mail zugeschickt.

Wie steht es um die Web 2.0 Unternehmen?

McKinsey hat die Ergebnisse einer Umfrage vom Juni 2008 unter dem Titel “Building the Web 2.0 Enterprise” veröffentlicht. Wie bereits im Vorjahr wurde zu diesem Thema ein McKinsey Global Survey durchgeführt, dessen Ergebnisse unter dem Titel “How Business are Using Web 2.0” für alle Abonnenten nach einer kostenfreien Registrierung verfügbar sind.

Hier ein kurzer Überblick zu einigen interessanten Ergebnissen des McKinsey Global Surveys aus dem Jahr 2008:

  • Die Unternehmen investieren weiterhin in das Thema Web 2.0 und nutzen im Vergleich zum Vorjahr einen breiteren Mix an Werkzeugen und Technologien. Die Unternehmen erkennen zunehmend deren geschäftlichen Nutzen und setzen diese nach einer Phase des Experimentierens jetzt in einem breiteren Umfang für geschäftliche Aktivitäten ein.
  • Die Spreu trennt sich vom Weizen. Zwar geben 21 Prozent der befragten Führungskräfte an, extrem oder sehr zufrieden mit den Web 2.0 Werkzeugen und Technologien zu sein. Aber 7% der Befragten berichten auch, dass sie nach einer Phase des Ausprobierens das Thema wieder gestoppt haben.

Weiterlesen