HR hat bei der Gestaltung eines Enterprise 2.0 immer noch Nachholbedarf

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“Marketing in der Pole Position, HR hinkt noch hinterher” – so lautete das Ergebnis unserer Auswertungen einer Reihe von Studien im Jahr 2013. Und auch heute, im Jahr 2015, scheint sich diese Situation nicht verändert zu haben. Seit dem Jahr 2007 wurde in 31 Studien empirisch untersucht, welche Bereiche für die Einführung verantwortlich sind bzw. in welchen Bereichen Enterprise 2.0-Technologien genutzt werden. Bringt man diese Daten in eine Portfolio-Darstellung, dann erhält man folgendes Bild:

Top 5 der verantwortlichen Bereiche

Die Botschaft scheint einfach zu sein: Marketing, IT und Unternehmenskommunikation sind die Treiber, HR und das Top-Management hinkt hinterher. Also gibt es keine neuen Trends? Dazu haben wir zwei Gruppen gebildet. Die erste Gruppe enthält alle älteren Studienergebnisse bis zum Jahr 2011. Das Jahr 2011 scheint uns deswegen geeignet, weil zu diesem Zeitpunkt eine Vielzahl an kommerziellen Enterprise 2.0-Suiten reif für den Einsatz in den Unternehmen wurde. Die zweite Gruppe umfasst dann die aktuellen Studienergebnisse vom Jahr 2012 bis heute. Die entsprechende Portfolio-Darstellung sieht so aus:

Top 5 Jahresvergleich

Anhand dieser Darstellung sieht man, dass

  • das Thema Enterprise 2.0 in den Unternehmen sowohl von der fachlichen Verantwortung als auch der praktischen Nutzung her gesehen deutlich an Bedeutung gewonnen hat,
  • die Bereiche  Marketing, IT und Unternehmenskommunikation  sich ganz klar positioniert haben,
  • das Top-Management die Rolle des Impulsgebers (d.h. Treiber bei der Einführung) abgegeben hat und sich heute scheinbar in der Rolle als Nutzer der Enterprise 2.0-Werkzeuge (z.B. Executives Blogs, Bereichs-Communities) deutlich wohler fühlt und
  • HR sowohl als Nutzer als auch als Impulsgeber heute zwar stärker involviert ist, aber durch das zugenommene Engagement der anderen Bereiche immer noch hinterherhinkt.

Die Erfahrung zeigt, dass bei Enterprise 2.0-Projekten die Diversität des Projektteams ein wichtiger Erfolgsfaktor ist. Ein gut abgestimmtes Zusammenspiel der verschiedenen Bereiche ist von zentraler Bedeutung. Dies setzt eine entsprechende fachliche Kompetenz voraus. Daher ist es für HR wichtig, den Nachholbedarf gerade bei neuen Themen, wie der Gestaltung eines Enterprise 2.0, zügig zu decken, um auf Augenhöhe mit den anderen Akteuren handeln zu können.